Machen Sie sich selbst eine Freude. Lesen Sie Gedichte

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Ihr Horst Fleitmann

 

Leben und Lieben

 

Ein Mensch hat lang sein Lebensfeld

Jahrein Jahraus recht gut bestellt;

Mit Zuversicht hat er's umsäumt,

und Liebe, die er sich erträumt.

 

Sät für sich Hoffnung, Glaube ein

auch Rosen für die Liebste sein.

Bald war er glücklich und sehr froh

und dachte, es blieb immer so.

 

Der Lebensacker gab viel her

doch wuchs im Lebensherbst nichts mehr.

Die Hoffnung, einst erblüht, wurd fahl,

der Glaube schwand auch manches Mal.

 

Einzig die Rose ganz allein,

konnte die beiden spät erfreun.

Als es dann stürmt und wettert draus,

trug er behutsam sie ins Haus.

 

Dort blüht sie weiter, unverzagt,

für Sie und ihn, die nun betagt.

Ihr fragt was beiden Alten bliebe?

Sie haben sich - und ihre Liebe.

 

 

Offenbarung


Ein Herr ging dem Berufe nach,
tagtäglich, ehrlich, pünktlich, brav.
Sehr gern verkaufte er Avancen
durch das platzieren von Annoncen
in Zeitungen und Illustrierten,
für Waren die sonst schwer brillierten.

Für Reisen gar in ferne Lande,
bis an des Kontinentes Rande.
Für Fleisch, das, wenn's gut durchgegart,
dem Käufer fast das Kau'n erspart.
Für Pullis, Mieder, Hemden, Taschen,
für Groß und für Klein etwas zum Naschen.

Für Handys die fast alles machten,
bei Traurigkeit auch lauthals lachten.
Für Flachbildschirme, die von seitlich
nicht mehr erkennbar sind, wie greislich.
Für Nüsse, Blumenkohl und Eier...
Im Grund' war's stets die gleiche Leier.

Nun sieht der Herr im Arbeitsleben
dem letzten Arbeitstag entgegen
und fragt sich, ob das was er tat,
der Menschheit wohl gefallen hat.
Da schlägt die Zeitung er grad auf
und liest: komm kauf Mensch, kauf, kauf, kauf.

So lang er denkt war der Konsum
sein Lebenssinn und Optimum,
von dem, was er vom eignen Ich
erwarten kann, sagt er zu sich.
Und er erzählt, so hört man's heuer,
das Leben sei zu kurz und teuer.

Sehr spät wird es dem Herrn gewahr,
eines vergaß er offenbar.
Das, was das Leben sinnvoll macht:
Die Liebe. Diese große Macht.
Wer sie erfährt in seinem Leben,
dem wird sie ganz umsonst gegeben.
 

© Horst Fleitmann, 2018


Ich mag Dich

Ich mag, was sehr fein ist,

mag Dich, weil Du mein bist,

mag Himmel mit Sternen

an Orten in Fernen,

wo Mond und auch Sonne

uns sahen mit Wonne

in Tälern und Klüften

wo wir uns gern Küssten. 

 

Ich mag Deine Augen.

Sie machen mich glauben

dass nichts auf der Erde

wohl anders mal werde

als so wie es ist.

Ich mag wie Du bist.

 

Ich mag bei uns Alten

besonders die Falten

Denn jede der Deinen

zähl ich zu den Meinen.

Ich mag´s wenn Du da bist

und immer mir nah bist.

Ich mag Dich ich mag Dich

ich mag Dich … unsaglich.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Auswanderlied

 

 Frei nach Hoffmann von Fallersleben

 

Die Despoten hatten viel versprochen,

Doch das Halten schien nicht ihre Pflicht.

Haben an dem Volk so viel verbrochen,

Darum bleibt im eig'nen Land man nicht.

Flucht bleibt ihnen nur, bei Nacht und Tage,

Schweigen ist des Flüchtlings einzig Recht:

Untertanen ziemet keine Klage,

Und gehorchen muß dem Herrn der Knecht.

Wer berichtet wird gleich ausgewiesen,

Mehr als Recht gilt nun die Polizei.

Heute trifft es jenen, morgen diesen,

Volk und Redakteur sind vogelfrei.

Freiheit lebt halt nur im Liede,

Völkerrecht, es ist ein Märchen nur.

Nirgendwo hält sich ein langer Friede -

Wenn nur Willkür herrscht und die Zensur.

Darum zieh'n sie aus dem Vaterlande,

Kehren vielleicht nimmermehr zurück,

Suchen Freiheit jetzt an fremdem Strande -

Freiheit ist nur Leben, ist nur Glück.

 

 

Seelenfrieden

Ein Mensch möcht' einem andern gerne,

der leider wohnt in weiter Ferne,

die Meinung blasen äußerst derb.

Nicht stubenrein, nein, ziemlich herb.

 

Er braucht dies Halali zum Kampf,

um abzulassen innren Dampf.

Doch leider fehlt ihm, welch ein Kummer,

Adresse und auch Fernsprechnummer.

 

Der Mensch verschiebt's Aufbrausen dann,

zunächst einmal bis irgendwann.

Aus irgendwann wird dann für immer,

schon bald erinnert er sich nimmer.

 

Ein Mensch der auch vergessen kann

ist seelisch komfortabel dran.

Nicht jedem ist er wohl beschieden,

ein gut vertäuter Seelenfrieden.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Gesichtslochgeigen

 

Ein Mensch wurde als A...Gesicht

bezeichnet. Das gehört sich nicht.

Er war lang' nicht gesprächsbereit,

bis dann kam die Gelegenheit,

 

wo er zum andern A...loch sagte,

weshalb man jeweils sich verklagte.

Der Richter doch wollt' seine Ruh',

ließ keine ihrer Klagen zu.

 

Die Streithähne vertrugen sich,

der Streit war, amtlich nun, vom Tisch.

Das A...Loch  und das  A...Gesicht die meinten später beide,

der Richter sei nicht ganz bei Trost und wohl eine A...Geige.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Zuviel des Guten

Ein Mensch mag Torten von Langnese

mit Tee oder "Kaffee au Lait"

Stachelbeer-, Kirsch-, Erdbeer- und Käse-

...tut auch der Magen oftmals weh.

 

Es wird geschlemmt mit Hochgenuss.

Er kann's sich leisten, Gott sei Dank. 

Gepriesen sei der Überfluss

bei guten Speisen, bestem Trank.

 

Gleich morgen oder übermorgen

sagt er, wird wieder abgespeckt

Zunächst jedoch gilt's zu besorgen

ein Kästchen von dem Nuss-Konfekt.

 

Ein Viertele vom besten Wein,

bei Ente die, Honig-glasiert,

am Abend mit drei Knödeln fein

bei Freunden spät noch wird serviert.

 

Ein Absacker, vorm Schlafengehen

seit Jahren bei ihm Tradition,

dem kann kann der Mensch nicht widerstehen

Dann satt ins Bett... Jetzt schnarcht er schon.

 

Nachdem das erste Morgenrot

sein Licht wirft in den neuen Tag,

sieht man den Menschen, leider tot,

wie er im seidnen Bette lag.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Die Leiden der jungen Wörter

Manchmal möcht' man Amok laufen,

denn es ist  zum Haare raufen,

wenn man hören muss und lesen: 

Worte die noch nie gewesen.

 

Habt beim Lesen nur Geduld,

Wer LOLiert ist selber Schuld.

Keine Wegstabenverbuchsler!

Hier sind neue Wortgeburtsler:

 

Belfies sind, ich sag es barsch,

selbst gemachte Pics* vom Arsch.

Will man am Bad-Hair-Day den knipsen,

wird die Frisur wohl schräg sehr sitzen.

 

Wer die Erde möcht' behandeln

Muss zum Terrapeut sich wandeln.

Ein lauter Hund heißt Dezibell

PreLenz heißt's, kommt der Frühling schnell

 

Profichiller sind so Leute,

schonen ganztags ihre Häute.

Stockholn nennt man das Syndrom

soll ein Köter Stöckchen hol'n

 

Ein sehr schönes neues Wort

ist ist vielleicht Hartzvierkomfort

Sind sie leer, die Ämterkassen

kann man frier'n und hungern lassen.

 

Uhrensöhne weit und breit

achten stark auf Pünktlichkeit.

Rausländer sind arme Leute

Die man abschiebt meist noch Heute.

 

Lasst uns bei den Worten bleiben

die beim Sprechen, Lesen, Schreiben

Immer Usus bei uns waren.

Neuwortdeutsch könn' wir uns sparen.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Sorglos

Ein Mensch wacht auf am frühen Morgen

spürt gleich den Druck der vielen Sorgen.

 

Doch heut hat er für sich beschlossen:

trotz Sorgen, wird der Tag genossen.

 

Die sind ihm heute einerlei

Er kocht sich erst ein Frühstücksei,

 

trinkt den Kaffe mit voller Wonne

erfreut sich an der Morgensonne.

 

Der Mensch, hat so, genau genommen 

Den Tag sehr sorgenfrei begonnen.

 

Damit´s so bis zum Abend bliebe

Schnitt ab er alle Sorgentriebe

 

vom eigenen Besorgnis-Baum.

Genützt hat´ s ihm am End´ wohl kaum

 

Der "Sorg-frei-Tag" war nur geborgt.

Gleich morgen wird erneut gesorgt.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

 

Streithammel

Ein Mensch, der mal als A…Gesicht

bezeichnet wurd’ (zu Recht wohl nicht)

war lange nicht Gesprächsbereit

bis dann kam die Gelegenheit,

 

wo er zum Andern A…loch sagte,

weshalb man jeweils sich verklagte.

Der Richter doch wollt’ seine Ruh’,

ließ darum keine Klagen zu.

 

…Loch und …Gesicht meinten dann beide,

der Richter sei wohl eine …Geige.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

Ein Bild vom Glück

Ein Mensch malt sich ein Bild vom Glück
wie er‘s sich vorstellt, Stück für Stück.
Verwendet Farben für viel Geld,
damit sein Glücksbild lange hält.
Auf bester Leinwand die er fand,
beginnt er‘s Werk mit sichrer Hand.

Ein erster Strich zeigt Heiterkeit,
mit einem Schimmer Bitterkeit,
viel Frohsinn, Arbeit und Humor.
Schon kommt ein wenig Glück hervor,
das, je nach Standpunkt, dann und wann,
hier groß erscheint, dort klein sein kann.

Er malt sehr lange an dem Bild
Weil‘s auch so manche Sehnsucht stillt.
Es wird gerahmt mit Toleranz,
sein Optimismus bringt den Glanz.
Der Nagel wo‘ s dran aufgehängt,
ist Aufmerksamkeit, die er schenkt.

Der Mensch malt so noch manches Jahr,
weil´s Glück nie ganz vollkommen war.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

 

Die Zeit

Die Zeit... Sie rennt im Januar,
vor kurzem erst war´s Christkind da.  

Es bringt herbei im Sauseschritt
den letzten  Schnee der Februar mit,

Im Märzen kommt uns das Verlangen,
den  ersten Sonn´ Schein einzufangen.

April oh graus, wie zeigt sich der,
geht meist  mit Regen, Sturm einher.

Im Mai, sich allerlei bewegt,
in vielen Herzen Lieb´sich regt.

im Juni welkt der erste Krokus,
(nicht überall auf unsrem Globus).

Im Juli Urlaub, ist das Feinste.
Bis zum August reist auch der Kleinste.

September naht, die Schul´ beginnt...
...der schlimmste Monat für das Kind.

Oktober  kommt, man weiß es nicht,
bringt Regen, manchmal Sonne mit.

Doch wenn man dann, tief im  November,
Sich vorbereitet auf Dezember,  

dann ist Sie gar nicht mehr so weit,
die lang ersehnte Weihnachtszeit...

Bis dann im Januar wieder rennt...
die Zeit... falls man sie nicht verpennt.

 

© Horst Fleitmann, 2002

 

 

Der Simulant

 

Ein Mensch, als Simulant verschrien,

saß beim Psychiater in Stettin.

Nach dem Gespräch - die Diagnose:

"Sehr ausgeprägt - seine Psychose!"

Er müsse, sagte der Gelehrte,

ins LKH, ganz nah bei Schwerte!

Der Mann ging auf die Reise dann

im Eilzug mit der deutschen Bahn.

Doch kam er nie ins Krankenhaus,

denn plötzlich war sein Leben aus.

Er simulierte wie sich zeigte,

ein Leiden das zum Tode neigte.

 

© Horst Fleitmann

Aus der Sammlung Der kranke Mensch

  

  

  

Der ganz normale Wahnsinn

Ein Mensch erarbeitet sich Geld,

von dem an jedem Monatsende

der Fiskus sehr viel einbehält,

und viele, viele andre Hände.

Da wär zunächst die Krankenkasse

dann noch die Arbeitsagentur

die Kirche will auch eine Masse

was macht die mit den Geldern nur?

Den Soli-Zuschlag für den Osten

bezahlt der Mensch seit vielen Jahren.

Man repariert, auf seine Kosten,

dort Straßen und baut Autobahnen.

Wenn er dann schaut bei seiner Bank

was ihm am Ende übrig bleibt,

wird dieser Mensch erst richtig krank,

was ihn zum Arzt letztendlich treibt.

Den Doktor zahlen Krankenkassen,

die alle selbst in großen Nöten.

Weshalb sie dann, gerechter maßen (?)

den Beitrags-Regelsatz erhöhten.

So dreht sich dann die Abzugsschraube,

die auf’s Gehalt des Menschen lauert.

Grad so, als ob man aus- ihn raube,

was das Finanzamt auch bedauert.

 

© Horst Fleitmann, 1995

Aus der Sammlung Nachdenkliches vom Menschen

Bin ein Mann

Mir als Mann tut alles weh,
wenn ich laufe, gehe, steh,

wenn ich sitze oder liege,

vielleicht auch den Auftrag kriege,

abzutrocknen in der Küche,

streiken Nerven oder Psyche.

Soll ich Einkaufstüten tragen,

dreht sich mir sofort der Magen.

Auch das Ordnen von Papieren

schlägt bei mir gleich auf die Nieren,

würd gern helfen .... irgendwann,

nur nicht jetzt..... ich bin ein Mann.

 

© Horst Fleitmann, 2011

Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen

 

 

Bedenkt

 

Bedenkt, dass jetzt ein kleiner Mensch blickt in den Weltenraum

und gleich dem kleinen Prinz sich wünscht, auf einen Stern, im Traum.

Bedenkt, dass dieses Kind, wie ihr, einmal erwachsen ist

und dass ein unerfüllter Traum, sich durch sein Leben frisst.

Bedenkt, dass grad vieltausendfach ein Kind das Licht der Welt erblickt

und dass das Land, in dem es lebt, ist eben grad im Krieg verstrickt.

Bedenkt, wie viele Mütter dort nach manchem bangen Jahr

erfahr‘n dass ihr geliebtes Kind im Krieg gestorben war.

Wer will erheben nun das Wort, will Frieden dem verwehren,

der‘s Land verlässt um einfach so, wie wir, nur möchte leben?

Bedenkt, wir haben‘s warm, sind satt, wir kämpfen nicht um‘s Brot

und wer skandiert „Ausländer raus“, sitzt mit in unsrem Boot.

Bedenkt, im Boot hat der nur Platz, der sich als Mensch jetzt zeigt.

Nicht der, der geistlos laut und dumm „weg mit den Moslems“ schreit.

Bedenkt, wir hatten das schon oft, den Kampf um Religionen.

Bezahlt haben millionenfach die Toten in Pogromen.

Können wir ganz einfach nicht auch diese Menschen lieben?

Ich denk, warum denn nicht... lasst es uns üben, üben, üben!

 

In Anlehnung an das wunderbare Gedicht  "Bedenkt"  des seligen Hans Dieter Hüsch

 

© Horst Fleitmann

Aus der Sammlung Nachdenkliches vom Menschen

 

 

Das andere Ich

Ein Mensch, genügsam, fröhlich, heiter

lebt sittsam und in gerader  Bahn,

stört sich an nichts, lebt artig weiter,

so wie er’s immer schon getan.

 

Da wird, er kann es erst nicht glauben

sein andres Ich in ihm aktiv.

Des öft´ren tut´s den Schlaf ihm rauben.

Dies andre Ich sitzt ziemlich tief.

 

Nicht das es peinlich wär, gar lästig,

es tut nicht weh, es kost´ kein Geld.

Es überkommt ihn aber mächtig…

…das andre Ich, das ihm gefällt.

 

Es sagt das andre Ich nun häufig,

es hätt' bereits sehr oft gelebt

und dass, was wenigen geläufig,

es nunmehr zur Vollendung strebt.

 

Der Mensch betrachtet nun sein Leben,

sieht rings herum viel Freunde gar,

die ihm Zuwendung, Liebe geben

die vorher nie er wurd' gewahr.

 

Das andre Ich, das ewig währte,

das immer lebt auch wenn es stirbt

es zeigt ihm, seine Weggefährten

und das die Seele nie verdirbt.

 

Es hat Kontakt mit neuen Lieben

sie waren Schwester mal, mal Kind,

die jedes Leben bei ihm blieben

und auch im Jetzt noch bei ihm sind.

 

Egal ob Krankheit Glück ob Not,

ganz gleich was man durchleben muss.

Es gibt ihn nicht, den ew'gen Tod

er ist auch nicht der ew'ge Schluss.

 

Jedwede Seele kehrt nur heim

Wenn unsre Zeit beendet ist.

Wie kann es denn auch anders sein.

Denn Gott kennt weder End' noch Frist!

 

© Horst Fleitmann, 2013  

Aus der Sammlung Liebe

 

 

Der Nichtraucher

Ein Mensch kann in der Zeitung lesen:

das mit dem „Qualmen“ sei's gewesen.

Schon bald würd niemand mehr das Rauchen

„genießen“ dort, wo er könnt's brauchen.

In den Gerichts- und Ämtergängen

„perzt“ früher man in rauen Mengen.

Beim Skat dreschen in netter Kneipe

genoss so mancher seine Peipe.

Ja selbst die Köche in Kantinen

müssen sich's Rauchen abgewöhnen.

Nun soll, in Untergrund-Stationen,

man fremde Lungen auch noch schonen.

Ein Rauchverbot in Schützenhallen?

Das lässt der Mensch sich nicht gefallen.

Er regt sich auf, schreit wie ein Kranich,

selbst als er merkt: ich rauch' ja gar nicht.

So kommt's, dass Massenhysterie

uns alle ändert, irgendwie

und man ruft öffentlich, verwegen:

Ich bin, (egal wofür), dagegen!

 

© Horst Fleitmann, 2013

Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen

 

Die wirkliche Frau

Ein Mann gebildet und Urteilsgenau

ein wirklicher Lebemann,

beschloss,  eine alternde Ehefrau

zu beschreiben, so wie er´s  kann:

Seine Eva zum Beispiel, die war es wohl wert,

er beschrieb sie mit allem, was dazu gehört.

 

die Figur, die Haut, ihr Haar, der Geruch,

die Augen, die Hände, die Beine, 

den Po, den Busen, den Mund und die Lust,

richtig Fehler hatte sie keine..

Ganz wichtig erschien ihm nicht minder:

ihr Lachen, ihr Weinen, der Sinn für Humor

 

ihre Liebe, die Arbeit, die Kinder.

Unzählige Seiten verfasst er im Nu,

doch das Ende lag weit in der Ferne;

denn schließlich gehörte auch er noch dazu,

der all dies beschrieb, ihr Elternhaus, und das Seine,

das Land, die Welt, Du und ich, ihr  Beruf

und Gott der dies alles erschuf ...

 

Am Schluß erkannte der Lebemann,

das niemals die Frau er ergründen kann.

Fortan ließ er es bleiben,

den Versuch seine Frau zu beschreiben.

Er bezeugt seinen Freunden hingegen

ohne Frau wär´ das Leben kein Leben.

 

© Horst Fleitmann, 2013

Inspiriert durch Michael Endes: Der wirkliche Apfel

 

 

                                  Abgehoben

 

Ein Mensch, der sich gern selbst erhebt,
so über allen Dingen schwebt,
verliert zum Boden den Kontakt.
Kein Wunder, dass der überschnappt.

 

© Horst Fleitmann, 2016

 

 

                                 Arztbesuche

 

Ein Mensch macht öfters Arztbesuche,
auf das man ihn dort untersuche.
Der Doktor tat dies äußerst gründlich
und wurde bei dem Menschen fündig.
 
Er möge vor dem Schlafengehen
dem Gang zum Kühlschrank widerstehen.
Und ab sofort vorm Mittagessen
den Schluck Warmwasser nicht vergessen.
 
Er rät dem Menschen für Daheim
statt des Kaffee´s zum Haferschleim,
damit der Blutdruck nicht so steige,
da er zu schwachem Herzen neige.
 
Den Kuchen dann an Nachmittagen,
soll sich der Mensch auch noch  versagen.
Den weißen und den roten Wein.
rät ihm der Arzt, lass besser sein.
 
Dies zu befolgen wäre Mord!
Daher beschloss der Mensch sofort,
wie er´s schon oft gemacht im Leben:
es nicht mehr so genau zu nehmen.

Für Arztbesuche, grad´ wie heut´
hat  der Mensch vorerst  keine Zeit.

 

© Horst Fleitmann, 2014

 

 

 

 

                                   Lustreisen

 

Ein Mensch der sagt, dass mit Vergnügen,

er Weiber liebt in vollen Zügen,

der spinnt. Ich bin mal mitgefahren.

Dort würde niemand sich das wagen.

 

Auch dass des morgens viel Verkehr

auf Autobahnen möglich wär,

ach Leute, glaubt das besser nicht,

weil's a) gefährlich, b) Gerücht.

 

Zum Bus-Verkehr führ ich noch an,

auch daran ist so gar nichts dran

Mal hier und da ein zarter Kuss,

wird's mehr, macht doch der Fahrer Stuss.

 

Einzig, wo es wohl möglich wär,

beim ganz privaten Luftverkehr.

Nur wenige die so gern reisten

konnten sich Luftverkehre leisten.

 

Ich selbst verkehre gern zu Haus

Da ist's nie voll, gibt's keine Staus.

Auch hier kommt an, wer langsam fährt.

Wer schnell zum Ziel kommt.... macht's verkehrt!

 

© Horst Fleitmann, 2014

 

 

Der eingebildete Kranke

Ein Mensch fühlt montags beim Erwachen:
der Magen wird wohl Ärger machen.
Selbst unter'm Scheitel, welch ein Schreck,
geht dieser Kopfschmerz nicht mehr weg.

Der Gaumen klebt, die Nase juckt,
ja selbst der Darm, er zwickt und muckt.
Die Nerven liegen zudem blank.
Kurzum Der Mensch fühlt sich sehr krank.

Der Gang zum Arzt bleibt jetzt nicht aus.
Fünf Tage bleibt der Mensch zu Haus.
Viel Schlaf, das könnte grad so passen.
Ein Hoch den deutschen Krankenkassen.

Am Freitag wirkt der Mensch gesund,
nichts zwickt und klebt in Kopf und Mund.
Magen und Darm sind generiert,
auch Fuß und Hand gut manikürt.

So geht es dann ins Wochenende.
Das Kranksein hat ein jähes ein Ende.
Bis dann der Sonntagabend naht
und dieser Schmerz nun wieder plagt.

Am Montag reichlich in der Früh
zwickts hier und dort, man glaubt's nicht wie.
Der Mensch ist wieder mal soweit,
der Arzt steht für den Check bereit.

Der meint, dass man's nicht ändern kann.
es wird schon aufhör'n irgendwann.
Bis Freitag schreib ich Sie noch krank.
Die Kasse zahlt's ja, Gott sei Dank.

 

© Horst Fleitmann

Aus der Sammlung Der kranke Mensch

 

 

                           Bequemer Abschluß

 

Ein Mensch genoss in seinem Leben
besonders gern den Saft der Reben,
bis ein Glas Wein, genau das Letzte
dem Dasein einen Schlusspunkt setzte.

Der Mensch starb früh und äußerst dicklich,
was für Bestatter nicht sehr schicklich.
Wie sollte bei der Körperfülle
begraben man die fette Hülle?

Verbrennen kam hier nicht infrage,
zu klein war'n Ofen sowie Trage.
Auch Särge zeigten sich zu schmal
die knappe Auswahl wurd' zur Qual.

Nach reiflich kluger Überlegung,
kam in´s Problem dann doch Bewegung.
Sechs Fuß im Erdreich (sarglos) tief
legte den Leichnam man (und schief),

der dann mit Lehm und etwas Sand
bedeckt, die letzte Ruhe fand.
Der Mensch liegt nun, nachdem er starb,
äußerst bequem im Doppelgrab.

 

© Horst Fleitmann, 2014

Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen